Informatives zum Thema Versandhäuser
Welches war das erste Versandhaus?
Als erstes sollte wohl einmal geklärt werden, wen wir als Erfinder der Versandhäuser ansehen sollten beziehungsweise können. Da gibt es im Grunde genommen gleich drei Kandidaten:
Zuerst muss man wohl Ernst Mey aufzählen, der im Jahre 1867 das Patent für einen abknöpfbaren Kragen aus Papier von dem amerikanischen Unternehmen The Gray’s American Moulded Paper Collar Co erwarb.
Ab 1868 wurde sein Jugendfreund Emil Bernhard Edlich Teilhaber und das Unternehmen trug vortan den Namen "Mey & Edlich". Im Jahr 1869 übersiedelte Ernst Mey von Paris nach Plagwitz bei Leipzig und gab von dort aus im Jahr 1886 den ersten bebilderten Versandkatalog in Deutschland heraus. Somit gelten Ernst Mey und sein Unternehmen als Begründer des deutschen Versandhandels.
Als zweiten sollte man auf jeden Fall auch den Fahrradfabrikanten August Stukenbrok aus Einbeck nicht vergessen. Dieser "zweite Erfinder" der Versandhäuser hatte allerdings das große Pech, das er mit seiner Firma (Aste) durch die Weltwirtschaftskrise 1932 Insolvenz anmelden musste und deshalb leider in Vergessenheit geraten ist.
Last but not least kann man auf jeden Fall den
Kolonialwarenhändler
Josef Witt aus Weiden nennen. Der
hat nämlich im Jahre 1907, als noch niemand das Wort
"Versandhäuser" kannte überlegt, wie er mehr seiner
Waren verkaufen könne. Die Idee, dass er seine Waren in
einem Katalog abdrucken und diesen an Menschen, nicht
nur aus seiner Umgebung, verschicken könnte, erschien
ihm eine gute Möglichkeit, seine Waren vermehrt an den
"Mann" zu bringen.
Und da es dieses Unternehmen noch immer gibt, wird Josef Witt aus Weiden noch heute als Pionier des Versandhandels bzw. der Versandhäuser bezeichnet!
So ungefähr kann man die Entstehung der Versandhäuser in Deutschland mit den verschiedenen Pionieren, Erfindern und Pechvögeln beschreiben.
Seine Boomzeit erlebten die Versandhäuser / der Versandhandel in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit war die Nachfrage nach Waren aller Art sehr groß und gerade in den "dörflichen Regionen" wurden die Versandhäuser sehr geschätzt, da diese gegenüber den Händlern vor Ort, wenn es überhaupt welche gab, noch den großen Vorteil hatten, dass sie preisgünstiger waren und zuverlässig geliefert haben. Ihre Produkte boten die Versandhäuser in Katalogen an, welche die Kunden zwei mal jährlich erhielten. Zum einen gab es den Katalog für Frühjahr / Sommer und den Katalog für Herbst / Winter. Der Hauptkatalog war in der Regel das Exemplar Frühjahr / Sommer welcher auch meistens den größeren Umfang und die meiste Ware enthielt. Waren es am Anfang nur Konsumgüter, die über die Kataloge per Versand verkauft wurden, entdeckten die Versandhäuser mehr und mehr andere Waren und Dienstleistungen, die sie anbieten konnten.
Die Angebotspalette ging ab den 1960er und 1970er
Jahren über Konsumgüter für den Alltagsgebrauch hinaus;
es wurden auch Reisen, Finanzprodukte wie z. B.
Versicherungen und sogar Fertighäuser angeboten. Die
Versandhäuser expandierten zu Konzernen mit zahlreichen
Tochterunternehmen, eröffneten eigene
Produktionsbetriebe sowie Verkaufsagenturen und
Warenhäuser. Sie kooperierten mit Warenhausketten,
Reiseveranstaltern, Logistikdienstleistern und anderen
Unternehmen. Heute nutzen die Versandhäuser wie z.B. der
Witt Versand,
Neckermann Versand,
Otto Versand oder
Bauer Versand auch andere Medien um Ihre Waren zu
verkaufen. Dazu zählt zum einen das Fernsehen aber
gerade in den letzten Jahren auch verstärkt das
Internet.
Einer der größten Vorteile heutzutage, ist sicherlich
die flexible Zahlung der bei den Versandhäusern
bestellten Artikel. Hier kann man meist aus den
verschiedensten Bezahlmethoden wählen.
Ob gegen
Rechnung, Nachnahme oder Teilzahlung, alles ist möglich.
Nach der Bestellung und der Einigung auf eine
Bezahlvariante, werden die Waren durch Zustelldienste
oder Logistikunternehmen an die Kunden versandt. Dabei
unterscheidet sich die Privatkundenlogistik von der
Handelslogistik durch die Herausforderungen der so
genannten "letzten Meile" zum Kunden. Beim Versandhandel
gibt es zum Schutz des Verbrauchers ein Widerrufssrecht
(siehe Widerruf) vom Kaufvertrag, das häufig durch ein
Rückgaberecht ausgeübt wird, u. a. geregelt in der
Fernabsatzrichtlinie der EU.
Welche Arten von Versandhäuser gibt es?
Es wird unterschieden zwischen:
Spezialversender sind Versandhäuser
bei denen sie zum Beispiel nur
Sportbekleidung im Onlineshop kaufen können oder Versandhäuser, die sich auf einen Sortimentsbereich
spezialisieren (zum Beispiel
Conrad Elektronik, der
Westfalia Versand oder
der
Bakker Pflanzenversand). Die
Spezialversender haben oftmals den Vorteil, da Sie "nur"
ein spezielles Angebot an Waren bieten, dass sie in
diesem Bereich günstiger sein können als ein
Universalversender. Dies liegt zum einen daran, dass
größere Mengen abverkauft werden oder auch, wie beim
Gartenversand Bakker, dass die Waren selbst produziert
bzw. gezüchtet werden. Hier bestimmt eben die Menge den
Preis!
Universalversender:
Versandhandelsunternehmen, die meist mit einem saisonal erscheinenden Hauptkatalog, gestützt durch mehrere Spezialkataloge, ein breites Sortiment (Bekleidung, Unterhaltungselektronik, Möbel, Haushaltswaren, ...) abdecken (z. B. Heine Versand, Klingel Versand, Quelle Versand, Wenz Versand).
Zu guter letzt !
Um Ihnen einen kleinen überblick zu geben, haben wir für Sie eine Auswahl an Universalversendern und eine kleine Auswahl an Spezialversendern zusammengestellt, zu denen Sie über die Navigation weitere Infos bekommen.
Wir hoffen, Ihnen einen interessanten Einblick in das Thema Versandhäuser gegeben zu haben und würden uns freuen, wenn Sie uns weiterempfehlen würden.
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